Der Flug- Yovka

Ich komme viel zu früh am Flughafen an. Ich mache sogar noch einen kleinen Herbstspaziergang über den Parkplatz. Überall stehen Bäume mit schön gefärbten Blättern. Wenn ich zurückkomme, liegt vielleicht schon Schnee. In ein paar Stunden werde ich auf einer kanarischen Insel landen mit herrlichem Klima. Ich freue mich. Am Flughafen ist nichts los. Es sind nur noch 3 Flüge geplant für heute. Ich gehe zur Gepäckkontrolle. Alles läuft reibungslos. Niemand will meinen Koffer wiegen. Gott sei Dank. Ich glaube, er ist zu schwer. Egal. Ist nur Handgepäck. Das Flughafenpersonal ist sehr freundlich. Behutsam nimmt die Dame mir den Mantel aus der Hand und legt ihn in eine Box. „Nicht, dass der noch schmutzig wird“, sagt sie. „Das ist mir mal passiert. Das ist dann ärgerlich.“ Ich danke ihr lächelnd.

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Der Tauch Trip- Antonio

Bereits am Abend meiner Anreise spricht mich der Tauchlehrer beim gemeinsamen Paella-Essen an. Ob ich Lust auf Schnorcheln oder Tauchen hätte. Zu Hause hab ich das schon auf meine Bucket List geschrieben. Sofort bekunde ich also mein Interesse. „There are two more girls going to join“, sagt er.  „So we can go as a little group tomorrow.“ Begeistert nicke ich.

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Kaffee Klatsch - Alex

Diese Geschichte handelt von einer Begegnung, mit der ich nicht gerechnet hätte. Als er im Hostel ankommt, scheint er desinteressiert und distanziert. Meistens isoliert er sich von den anderen. Ich sehe ihn kaum mit jemandem sprechen. Er sitzt fast nur grimmig auf der Couch mit Kaffee und starrt vor sich hin. Anfangs weicht er mir aus. Er sieht arabisch aus mit schwarzem Vollbart. Nach zwei Tagen fällt mir auf, dass er eigentlich nur auf der Terrasse sitzt und ins Meer starrt. Am dritten Tag stellt er sich vor. Wie aus dem Nichts streckt er mir seine Hand hin und sagt seinen Namen. Ob er Kaffee für mich machen soll, fragt er. In diesem Moment bietet mir jemand anders Kaffee an, der noch in der Kanne übrig ist. Verlegen blicke ich zwischen den beiden hin und her. Der Bärtige macht mir also keinen Kaffee. Ich gehe davon aus, dass wir nie wieder reden. Er wirkt unzugänglich, als hätte er tausend Mauern um sich. Ich frage mich, warum er überhaupt hier ist, wenn er nur im Hostel abhängt. Obwohl ich auch fast nur im Hostel abhänge. Aber ich gehe jeden Tag spazieren oder zum Strand oder an den Pool oder in den kleinen Laden im Dorf oder zum Sportplatz, um laufen zu gehen.

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Wellenrauschen

Das Meer kommt mir unglaublich geschäftig vor. Tag und Nacht werden ununterbrochen Wellen an den Strand gespült. Es scheint, als hätten sie nie eine Pause. Immer wieder die selben Bewegungen. Vor. Zurück. Vor. Zurück. Am Steinestrand gleiten sie dabei so über den Boden, dass jedes Mal ein paar Steine von ihnen gelöst werden und einige Zentimeter mitgespült werden. Das macht ein wunderbares Geräusch. Es entspannt. Ich könnte stundenlang zuhören. Es hat was Reinigendes und Beruhigendes.

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Promenade

An einem heißen sonnigen Tag die Strandpromenade zu beobachten, ist ungefähr das entspannendste, was ich an diesem Tag hätte machen können. Abgesehen von der Yoga und Stretching Stunde auf der Dachterasse des Hostels am Morgen. Das war auch entspannend. Aber auch ein bisschen anstrengend.

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Der Ausritt- Royal

Um zur Ranch zu kommen, bei der ich mich heute für einen Ausritt angemeldet habe, muss ich zwei verschiedene Busse nehmen, die wirklich jede Seitenstraße und noch so kleine Station mitnehmen. Als mich der Bus an der angegebenen Haltestelle ausspuckt, fühle ich mich elend und wie ausgekotzt. Mit lautem Motor fährt der Bus auf seinen riesigen Reifen weiter und ich breche auf dem Boden zusammen. Ich kann für einen Moment nicht aufstehen. Dreimal atme ich tief durch. Ich bin spät dran, die Busse hier sind schlimmer als die Deutsche Bahn und kennen keine Pünktlichkeit. Daher habe ich nicht viel Zeit, um zu verschnaufen. Google Maps sagt 15 Minuten. Ich sollte schon dort sein. Auf halbem Weg werde ich von der Frau aus dem Büro angerufen. Ich versuche ihr, auf Spanisch zu verstehen zu geben, dass ich fast da bin.

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